29.07.2015- Heute schälten wir uns schon recht früh aus dem Schlafsack. Dann erfolgte wieder die mittlerweile schon ziemlich routinierte Packprozedur. Zum Frühstück gab es noch einmal Müsli mit frischen Heidelbeeren – lecker!!
Bei Sonnenschein fuhren wir los und machten in Lyksele noch einen schnellen Stop beim Supermarkt, um die Vorräte an Brot, Eiern und Gemüse aufzufüllen. Die Lebensmittelpreise in Supermärkten sind etwas teurer als bei uns im Edeka. Ein paar Eigenarten der schwedischen Lebensmittel haben wir auch schon herausgefunden. Das Brot sieht zwar überwiegend dunkel aus, ist aber ziemlich süß. Darum bevorzuge ich zumindest das fladenbrotähnliche „Tunnbröd“ oder Knäckebrot. Außerdem stehen die Schweden tierisch auf Schmelzkäse in der Tube, auf Lakritze und auf allerlei Arten von Gummibären, die man sich hier aus Schubern selbst in eine Tüte packen kann.
Nach Storuman wollten wir gegen 14 Uhr eigentlich nur Mittagspause machen und fuhren auf einem kleinen Weg zum westlichsten Ausläufer des Storuman-Sees. Wir entdeckten hier ein Friluftscamp, dass idyllischer nicht hätte sein können. Es gibt eine kleine Schutzhütte, Feuerstellen, Holz – alles, was man sich wünschen kann. Kein Mensch war hier und die Bezahlung funktionierte auf Spendenbasis. Wieder mal etwas, was in Deutschland aus Gründen des Geizes, der Bürokratie oder der Dummheit mancher Nutzer nie möglich wäre.
Am Anfang kam noch ein Schwede aus Sundsvall, der Christian auf schwedisch, englisch und deutsch ein paar hilfreiche Angeltipps gab. Danach kamen, wie soll es auch anders sein – Deutsche. Nachdem das ältere Ehepaar mit Fifi ausgestiegen war, musste der Mann gleich mal Christians Wurftechnik bemängeln, während Frauchen gleich fachgerecht uns dialektal als „aus den neuen Bundesländern stammend“ kategorisierte und gestand, sich „mit dem Osten nicht so gut auszukennen“. Der Mann wendete dann nicht mal selbst seine angebliche Profi-Wurftechnik an. Idiotentest bestanden, bitte abtreten. Das taten sie dann auch zum Glück. Einem befreundeten Roadtripers Worte, dass einem im Ausland nichts Fremder sei, als Deutsche, können wir nur zustimmen.
Die Fische wollten heute wieder nicht beißen, so dass wir abends keinen Fisch über dem Feuer grillen konnten. Dafür bereitete Christian einen Kesselgulasch über dem Feuer zu. Dabei ging die letzte Zucchini und die letzten Tomaten meiner Eltern und das leckere Paprika-Chutney von Christians Mom drauf. Besonders durch diese Zutaten und die frische Luft hätte selbst ein Viersterne-Restaurant gegen dieses Essen abgestunken. Nach dem Essen konnte Christian zu seiner großen Freude noch etwas kokeln, während ich mir noch eine Feuerkartoffel schmecken ließ. Die Nacht schliefen wir im Auto und freuten uns wie die Schnitzel, dass die Mücken nicht ins Auto und auch nicht durch das im offene Fenster gespannte Fliegengitter kamen.
Morgen wollen wir früh aufstehen, um dann endlich die Grenze nach Norwegen zu überqueren. Da wir sechs Flaschen Schnaps zum Tauschen mit haben, machen wir uns etwas Sorgen vor eventuellen Zollkontrollen. Wir werden sehen….






