Tag 28 – Von Ventė nach Vilnius

18.08.2015 – Nach dem üblichen Einpackritual kratzten wir unsere Reste an Brot und Aufstrich für ein schnelles Frühstück auf der Wiese zusammen und dann ging es auch schon los ins 3.5 Stunden entfernte Vilnius. Bis auf eine verpasste Auffahrt auf die Autobahn, die unser GPS-Mensch Yannick noch nicht kannte, kamen wir gut durch. In Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, machten wir einen Stop, um etwas zu essen. Es gibt in Lettland und Litauen eine Art Kette, die sowohl gute Pizzen, als auch traditionelles, landestypisches Essen anbietet. Dort wollten wir „Cepelinai“, das bekannteste litauische Gericht probieren. Das sind im Prinzip Thüringer Klöße, welche mit Hackfleisch gefüllt sind. Als wenn das noch nicht kalorienmäßig vollkommen ausreichend ist, wird das Ganze noch mit einer Sauce aus Butter, Speck und saure Sahne serviert. Obwohl ich schon nur saure Sahne als Soße bestellt hatte, fühlte ich mich irgendwie schon beim ersten Bissen voll. Das könnte auch daran liegen, dass ich vorher noch eine weitere Spezialität, eine kalte Rote-Bete-Suppe, verdrückt hatte. Während ich mich schon nach einem Cepelinai fühlte, als bräuchte ich jetzt zehn Tage nichts mehr, mampfte Christian brav seine zwei Zeppeline und kämpfte sich dann noch einen halben von mir rein. Während wir mit dem bisschen Essen zu tun hatten, hauten sich die Litauer am Nachbartisch eine große Tasse Eintopf, eine Vorspeisenplatte und dann noch vier Blinis mit Lachs rein. Merke! Wer sich länger in Litauen aufhalten will, sollte alle regulären Hosen in Hosen mit Gummizugbund eintauschen. Durch unser neues Kampfgewicht kämpfte sich das Gölfchen mindestens 20 cm tiefer hängend die letzten Kilometer nach Vilnius durch. Dort fanden wir ein kleines Hostel mit Campingplatz südöstlich der Altstadt im alternativen Künstlerbezirk Uzupis. Da ein Doppelzimmer nur 22 Euro kostete, ließen wir das Zelt in der Verpackung und genossen mal wieder feste vier Wände um den Schlafplatz. Am Abend gingen wir hinunter in den Hinterhof des Hostels, da dort eine kleine Musikdarbietung mit Publikumseinbezug stattfinden sollte. Eigentlich sollten die Schlagzeuger einen Rhythmus vorgeben, in den das Publikum mit ihren Instrumenten einsteigen. Da aber die Schlagzeuger nur dilletantische Solos trommelten, endete das alles im kopfschmerzerregenden Krach. Erst als die zwei Klopfköpfe kurzerhand durch zwei bessere Schlagzeuger ersetzt wurden, entstand ein durchaus hörenswertes Resultat. Wir tranken dabei noch ein paar Bierchen mit den Mannheimern Fabi und Benni und stiegen dann nachts in unser schönes frischbezogenes Bett. Herrlich!

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Abfahrt in Ventė
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Jamsession (Krach) beim Hostel

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