29.07.2016 – Moskau Tag 1

Christian fand heute schlecht Schlaf. Eine plötzliche Panik, dass irgendetwas mit uns oder dem Auto sein könnte, tauchte plötzlich auf. Eigentlich völlig unberechtigt, denn uns und auch dem Auto geht es blendend. Thommy hatte wirre Träume, dass die Reise wegen einer plötzlichen Spontangeburt meinerseits abgebrochen werden müsste.

Jedenfalls kamen wir dann doch nicht so früh wie erwartet, sondern erst gegen halb 11 Uhr zur Tram los. Dort warteten wir auf die Tram 25 und fuhren damit an die U-Bahn-Station Solkoniki. Diese war eine der ersten Stationen, die 1935 beim Bau der Moskowiter Metro entstand. Der Kauf der 3-Tages Karten für die Öffis wickelte Christian innerhalb kurzer Zeit fachmännisch ab und so düsten wir im Mordstempo (bis zu 70 km/h) in Richtung „Roter Platz“.

Dort aßen Christian und ich schnell noch etwas, weil es direkt im Kreml nichts zu essen gibt und wir Angst hatten, mal wieder hungerbedingte Aggressionen zu bekommen. Über den Manegenplatz ging es vorbei am Denkmal des Marschall Schukow durch das Auferstehungstor auf den Roten Platz. Dieser ist 500 m lang und 150 m breit und gibt sogleich einen direkten Blick auf die Basiliuskathedrale mit den bunten Zwiebeltürmen frei. An der linken Seite befindet sich das Zentrale Nobelkaufhaus „GUM“, rechts die Kremlmauer inklusive Lenin-Mausoleum. Lenin wurde aber heute noch von uns verschont, da er Freitag keinen Besuch empfängt.

Ab dann stellte sich heraus, dass unser Moskau-Besuch doch nicht so wahnsinnig gut geplant war. Im Nachhinein lasen wir im Reiseführer: „Der Kreml-Besuch muss gut geplant sein.“ Tja, so stellten wir fest, dass sich am Roten Platz nur der Ausgang und nicht der Eingang des Kremls befindet. Also mussten wir in der gehirnverbrennenden Hitze, die uns schon die ganze Zeit begleitet, zwischen Moskva und Kremlmauer entlang zum Eingang latschen. Halb kollabiert machten wir dann erstmal am Borowizkaja-Turm Rast, wo sich auch der Eingang zur Schatzkammer des Kremls befindet. Von da aus wollte Christian dann Tickets für die Schatzkammer holen, die allerdings ausverkauft waren. Dann änderten wir den Plan kurzerhand dahingehend, nur in den Kreml zu gehen und stellten dann fest, dass wir dafür auch Tickets brauchen. Also sahen wir nur noch die Wachablösung am Grab des unbekannten Soldaten, die im Vergleich zu anderen mega seriösen Wachablösungen nicht ohne ein Grinsen der Soldaten geschah. Anschließend spazierten wir noch einmal durch das GUM und stellten fest, dass wir gerade zufällig keine Versace- oder Armani-Kleidung brauchen. Ja das war erstmal der heutige Besuch in der Kreml-Region. Jetzt nicht den Kopf schütteln, morgen gehen wir den Angriff auf den Kreml etwas geordneter an.

Dann wollten wir zu Universität, weil man von dessen Turm einen tollen Blick über die Stadt haben soll. Da die Wächter nach dem Reiseführer zufolge wohl sehr darauf achten, nur Studenten hinein zu lassen, taten wir möglichst untouristisch und gingen souverän hinein. Wir waren gerade erst eingetreten, da feuerte uns der Security „Touristy?“ entgegen. Erwischt knickten wir ein und mussten das Gebäude verlassen. Da wir bis dahin schon circa 10 km gelaufen waren, brauchten wir erst einmal ein bisschen Entspannung, fuhren in den Gorki Park, kauften uns kühle Getränke und ein Eis und chillten uns an den Brunnen und genossen einfach noch ein bisschen den Tag.

Um 19 Uhr trafen wir uns an der U-Bahnstation Nowokusnezkaja mit Andrey. Zufällig erwischten wir bei drei aufeinander treffenden Metrolinien und zig Ausgängen den richtigen und da stand er auch schon. Völlig verrückt. Wir kennen Andrey von zwei Festivals in Deutschland und verabschiedeten uns damals mit den Worten: „Wir besuchen uns und wir sehen uns wieder.“ In Deutschland werden ja diese Worte oft als Floskel gebraucht und am Ende wird es vielleicht doch nichts. Das es nun wirklich geklappt hat, hat uns alle ziemlich gefreut. Wir aßen Abend in einem ukrainisch-russischen Restaurant und kippten mehrere nach Meerrettich schmeckende Schnaps weg. Das war allerdings schon das Kurzprogramm, da wir schon anmerkten, dass wir nicht sooo viel trinken wollen, da wir nicht noch in die Metro reiern wollten. Durch das begleitende Essen von Speck und salzig eingelegten Gemüse wurden doch die 700 ml Schnaps etwas abgemildert.

Anschließend ging es dann wieder zum Campingplatz. Nach einem Tag kommen wir schon ganz gut mit der Metro und den Öffis klar. Die Wege in der Metro sind deutlich länger und man muss natürlich erst einmal genau gucken, aber wenn man mit anderen Metros fährt, dann klappt auch die Moskowiter Metro ganz gut.

Auch die vielen Einwohner merkt man, aber man hat trotzdem noch Luft zum Atmen.

Morgen geht es also definitiv noch einmal in die Innenstadt. Sobald Andrey ausgeschlafen hat, wollen wir uns treffen und dann will er uns noch ein bisschen herum führen. Wir hoffen, dass wir morgen wieder einigermaßen heile und ohne Alkoholintoxikation ins Zelt kommen. Wir behalten das Sprichwort „Was für den Russen gesund ist, bringt den Deutschen um“ im Hinterkopf.

29.07.2016 – Moskau Tag 1

Christian fand heute schlecht Schlaf. Eine plötzliche Panik, dass irgendetwas mit uns oder dem Auto sein könnte, tauchte plötzlich auf. Eigentlich völlig unberechtigt, denn uns und auch dem Auto geht es blendend. Thommy hatte wirre Träume, dass die Reise wegen einer plötzlichen Spontangeburt meinerseits abgebrochen werden müsste.

Jedenfalls kamen wir dann doch nicht so früh wie erwartet, sondern erst gegen halb 11 Uhr zur Tram los. Dort warteten wir auf die Tram 25 und fuhren damit an die U-Bahn-Station Solkoniki. Diese war eine der ersten Stationen, die 1935 beim Bau der Moskowiter Metro entstand. Der Kauf der 3-Tages Karten für die Öffis wickelte Christian innerhalb kurzer Zeit fachmännisch ab und so düsten wir im Mordstempo (bis zu 70 km/h) in Richtung „Roter Platz“.

Dort aßen Christian und ich schnell noch etwas, weil es direkt im Kreml nichts zu essen gibt und wir Angst hatten, mal wieder hungerbedingte Aggressionen zu bekommen. Über den Manegenplatz ging es vorbei am Denkmal des Marschall Schukow durch das Auferstehungstor auf den Roten Platz. Dieser ist 500 m lang und 150 m breit und gibt sogleich einen direkten Blick auf die Basiliuskathedrale mit den bunten Zwiebeltürmen frei. An der linken Seite befindet sich das Zentrale Nobelkaufhaus „GUM“, rechts die Kremlmauer inklusive Lenin-Mausoleum. Lenin wurde aber heute noch von uns verschont, da er Freitag keinen Besuch empfängt.

Ab dann stellte sich heraus, dass unser Moskau-Besuch doch nicht so wahnsinnig gut geplant war. Im Nachhinein lasen wir im Reiseführer: „Der Kreml-Besuch muss gut geplant sein.“ Tja, so stellten wir fest, dass sich am Roten Platz nur der Ausgang und nicht der Eingang des Kremls befindet. Also mussten wir in der gehirnverbrennenden Hitze, die uns schon die ganze Zeit begleitet, zwischen Moskva und Kremlmauer entlang zum Eingang latschen. Halb kollabiert machten wir dann erstmal am Borowizkaja-Turm Rast, wo sich auch der Eingang zur Schatzkammer des Kremls befindet. Von da aus wollte Christian dann Tickets für die Schatzkammer holen, die allerdings ausverkauft waren. Dann änderten wir den Plan kurzerhand dahingehend, nur in den Kreml zu gehen und stellten dann fest, dass wir dafür auch Tickets brauchen. Also sahen wir nur noch die Wachablösung am Grab des unbekannten Soldaten, die im Vergleich zu anderen mega seriösen Wachablösungen nicht ohne ein Grinsen der Soldaten geschah. Anschließend spazierten wir noch einmal durch das GUM und stellten fest, dass wir gerade zufällig keine Versace- oder Armani-Kleidung brauchen. Ja das war erstmal der heutige Besuch in der Kreml-Region. Jetzt nicht den Kopf schütteln, morgen gehen wir den Angriff auf den Kreml etwas geordneter an.

Dann wollten wir zu Universität, weil man von dessen Turm einen tollen Blick über die Stadt haben soll. Da die Wächter nach dem Reiseführer zufolge wohl sehr darauf achten, nur Studenten hinein zu lassen, taten wir möglichst untouristisch und gingen souverän hinein. Wir waren gerade erst eingetreten, da feuerte uns der Security „Touristy?“ entgegen. Erwischt knickten wir ein und mussten das Gebäude verlassen. Da wir bis dahin schon circa 10 km gelaufen waren, brauchten wir erst einmal ein bisschen Entspannung, fuhren in den Gorki Park, kauften uns kühle Getränke und ein Eis und chillten uns an den Brunnen und genossen einfach noch ein bisschen den Tag.

Um 19 Uhr trafen wir uns an der U-Bahnstation Nowokusnezkaja mit Andrey. Zufällig erwischten wir bei drei aufeinander treffenden Metrolinien und zig Ausgängen den richtigen und da stand er auch schon. Völlig verrückt. Wir kennen Andrey von zwei Festivals in Deutschland und verabschiedeten uns damals mit den Worten: „Wir besuchen uns und wir sehen uns wieder.“ In Deutschland werden ja diese Worte oft als Floskel gebraucht und am Ende wird es vielleicht doch nichts. Das es nun wirklich geklappt hat, hat uns alle ziemlich gefreut. Wir aßen Abend in einem ukrainisch-russischen Restaurant und kippten mehrere nach Meerrettich schmeckende Schnaps weg. Das war allerdings schon das Kurzprogramm, da wir schon anmerkten, dass wir nicht sooo viel trinken wollen, da wir nicht noch in die Metro reiern wollten. Durch das begleitende Essen von Speck und salzig eingelegten Gemüse wurden doch die 700 ml Schnaps etwas abgemildert.

Anschließend ging es dann wieder zum Campingplatz. Nach einem Tag kommen wir schon ganz gut mit der Metro und den Öffis klar. Die Wege in der Metro sind deutlich länger und man muss natürlich erst einmal genau gucken, aber wenn man mit anderen Metros fährt, dann klappt auch die Moskowiter Metro ganz gut.

Auch die vielen Einwohner merkt man, aber man hat trotzdem noch Luft zum Atmen.

Morgen geht es also definitiv noch einmal in die Innenstadt. Sobald Andrey ausgeschlafen hat, wollen wir uns treffen und dann will er uns noch ein bisschen herum führen. Wir hoffen, dass wir morgen wieder einigermaßen heile und ohne Alkoholintoxikation ins Zelt kommen. Wir behalten das Sprichwort „Was für den Russen gesund ist, bringt den Deutschen um“ im Hinterkopf.

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Challenge accepted
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Auferstehungstor vor dem Roten Platz
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Roter Platz
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Vor dem Lenin-Mausoleum
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Basiliuskathedrale

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GUM
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Er ist wieder da!
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Universitätsgebäude
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Vor dem Gorki-Park
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Gorki-Park
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Mit Andrey in Moskau

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