31.07.2015 – Heute früh sind wir um 10 Uhr gestartet, um die E6 ein ganzes Stückchen weiter nördlich zu kommen. Vorbei ging die Fahrt an mal schroffen, mal durch die Eiszeit abgerundeten Bergen, an Fjorden, Flüssen und Wasserfällen. Hinter jeder Kurve ein neuer Wow-Moment. Wir machten noch kurz Stopp in Fauske, um Geld abzuheben. Christians Visa spuckte nichts mehr aus, da sie wahrscheinlich über dem wöchentlichen Limit lag. Dazu muss gesagt werden, dass ich die Pin meiner Visa schon zweimal in Stockholm falsch eingegeben hatte. Erst danach fiel mir ein, dass ich eventuell den ursprünglichen Pin geändert haben könnte, war mir aber nicht 100% sicher. Also alles auf eine Karte, dritter Versuch- der Pin war korrekt und der Automat spuckte frische norwegische Kronen aus. Ich höre schon meine Mutter wieder sagen: „Kind, nimm die Gedanken zusammen! “
Von Bognes aus mussten wir dann mit der Fähre übersetzen, da es an dem Teil der E6 noch keinen Tunnel oder eine Brücke gibt. Nach etwas Warten kam sie dann auch und unser Gölfchen verlor wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben für 25 Minuten den festen Boden unter den Füßen. Das erste Zwischenziel war heute die Stadt Narvik, welche die größte Erzverladestelle der Welt besitzt und deswegen im zweiten Weltkrieg unter Besetzung der Deutschen stand. Da das damals neutrale Norwegen unter extremen Angriffen der Deutschen leiden musste, ist das Verhältnis zu diesen auch nach dem Krieg lange Zeit belastet gewesen. Heute sind es nach den Norwegern selbst die Deutschen, welche den größten Anteil im norwegischen Tourismus ausmachen.
In Narvik steht ein Wegweiser, der uns anzeigte, dass wir nun nur noch 709 Kilometer vom Nordkapp entfernt sind. Das Ziel rückt näher. Heute haben wir davon 444 weitere Kilometer geschafft. Da man hier maximal 80 km/h fahren darf, dauerte das mit kurzen Stopps und Fähre fast 7 Stunden. Aufgrund angekündigten schlechtem Wetter nahmen wir uns bei Nordkjosbotn erneut eine Hütte. Dort kamen wir noch mit gleichaltrigen Schweizern ins Gespräch, die echt schon ziemlich herum gekommen sind und stellten mal wieder fest, dass es noch so viel zu entdecken gibt.
Morgen entdecken wir erstmal die E6, um zunächst nach Alta zu kommen. Wir wollen dann unser Nachtlager auf Höhe von Hammerfest aufschlagen.




